Seth zum Thema Kannibalismus

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Sue Watkins, Conversations with Seth II, Seite 457 http://www.sethverlag.ch/ (im Dialog mit Seth) deutsche Ausgabe in Vorbereitung

„Die Kannibalen“, sagte Seth, „waren in ihrem Verhalten in gewisser Weise viel anspruchsvoller/urteilsfähiger (discerning) und religiöser und viel heiligmäßiger (sacred) als viele von Euch heute hier in diesem Zimmer.“

Hm, murmelte die enorme Dame, die den Unterricht an diesem Novemberabend 1970 besuchte.

„Beispielsweise aßen sie sowohl menschliche Wesen als auch Tiere, aber sie aßen nicht willkürlich, noch aßen sie ohne zu wissen, was sie taten“, erklärte Seth. „Sie erkannten, dass ihr Leben Teil all dieses Lebens war…, sie dankten dem Körper, den sie verzehrten, und sie beschleunigten dankend das Vorankommen des Geistes, der im Körper gewesen war… denn viele von ihnen wussten, dass die, die beispielsweise in ihrer eigene Umwelt nicht von Kriegern gegessen wurden, sowieso Hungers sterben würden. Sie aßen sie also in Dankbarkeit und Freude.“

Die Frau, die fest in ihrem Stuhl eingeklemmt war, war plötzlich schweißgebadet. Uff, sage sie laut. Die arme Frau wog wohl 350 Pfund (englische Pfund). Als sie erstmal die Klasse besuchte hatte Jane sie sanft zum stabilen Lehnstuhl neben der Küchentür geführt, und das aus gutem Grund. Die alten Stuhlbeine waren nun im Teppich versunken. Wie waren wir bloß auf das Thema „Essen von Dingen“ gekommen. Vor nicht einer Minute hatten wir noch über die Evolution der Dinosaurier gesprochen...,

„Ihr jedoch esst willkürlich, ohne einen Gedanken an das lebendige Tier, welches Ihr verzehrt, sagte Seht ziemlich gezielt in Richtung der Frau. So wie Ihr das Tier verzehrt, wird auch Euer physischer Körper zur Erde zurückkehren und dazu beitragen, andere Tiere zu bilden. Ein Teil der Atome selbst, die Euren Körper bilden, werden in 100 Jahren über die Felder von Iowa rennen und sich an ihre Abstammung erinnern.“ Seth starrte direkt mit durchdringendem Blick auf die Dame.

„Es gibt hier ein Sakrament, das Ihr nicht versteht, und wenn Ihr Eure Nahrung willkürlich herunter schlingt, wenn Ihr der Tatsache nicht stille Anerkennung zollst, dass das, was Ihr esst, einst lebte, büßt Ihr einen Teil des Kreislaufs ein, an dem auch Ihr rechtmäßig als physische und als spirituelle Kreaturen Teil habt.

(Sitzung geht noch sehr gut weiter. Überhaupt sind diese Klassensitzungen super zu lesen. Seth ist da viel witziger als in seinen Buchdiktaten. Also freut Euch schon auf das Erscheinen der deutschen Übersetzung.)

Re: Seth zum Thema Kannibalismus

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Ich freue mich definitiv schon darauf, und ich werde beim essen nicht nur der verspeisten lebendigkeiten gedenken, sondern auch der dicken dame und jedes mal herzlich lachen oder doch zumindest schmunzeln. Und was kann dem essen zuträglicher sein, als es heiter zu genießen, kannibalisch oder nicht?

lg morgane
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).

Re: Seth zum Thema Kannibalismus

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Ich finde das wort sakrament wunderbar in diesem zusammenhang. Die vorstellung, sich mit dem numinosen durch essen und trinken zu verbinden, ist ja nicht im christentum entstanden. De fakto gibt es im christentum nichts originäres. Das stammt alles aus älteren kulturen.
Seth wollte diese verbindung im physischen, genaus so wie im geistigen, ausdrücken, die tatsache, dass wir unsere leiber miteinander und mit der erde teilen und jedes atom durch sämtliche, irdische erscheinungen gehen kann. Das ist in meinen augen wirklich ein sakrament, etwas heiliges.

lg morgane
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).